„Achtung, Achtung: hier spricht Alexander Wenner von
palatinum.info:
Die Climbers haben den alpinen Bruchhaufen ohne Hirnschaden
verlassen“ Weiter geht's bei Abraham, und das ist
der eigentliche Refrain der Kypernauten: „Niemand
weiß, was die Zukunft bringt“ – Stimmt,
wenn dir mal ein Stein auf den Deckel gefallen ist, zum
Beispiel in den Alpen, oder auch nur knapp vorbei, wird's
schwummrig, das Universum dreht sich noch schneller und
niemand weiß, was die Zukunft bringt.
Ich hatte mal eine Dame mittleren Alters in einem meiner
Kletterkurse. Sie litt, so schien mir, unter ADS, dem eigentlich
für hyperaktive Sprößlinge so heftig diskutierten
Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Sie konnte mir jedenfalls
bei meinen Ausführungen auffällig wenig folgen
und zappelte schon am Einstieg rum, bevor es erst richig
losging mit dem Krallen. Diese Frau lief dann auch die von
mir zwecks Koordinationsschulung installierte Slackline,
nach Kursende in Eigenverantwortung wohlbemerkt, beziehungsweise
sie versuchte es. Durch ihre hyperaktive Nervosität,
als auch durch ihr koordinativ ungünstig beeinflusstes
Bewegungsgefühl machte die Dame ohne Umwege direkt
ein Köpper von der Leine, ihre Arme angelegt an der
Hüfte, so wie man das beim Fallschirmspringen beim
Track oder Head-down richtigerweise macht. Keine Spur den
Bauchplatscher auch nur ansatzweise abfangen zu wollen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Nase, Kinn und Gesamtvolumen Kopf
schlugen ungebremst, aber glücklicherweise auf ner
Matte ein. Resultat: Nasenbluten und Slackline Trauma, Slackline
sicherlich zukünftig gemieden. Warum besteht beim Slackline
laufen eigentlich keine Helmpflicht ?
Einen Helm zu tragen ist im Bereich Alpinklettern Standard,
sicherheitsbewusste Steiger verwenden ihn auch im Mittelgebirgsklettergarten
der brüchigen schwäbischen Alb, der Pfalz oder
bei Touren, bei denen man bei Abflug bis zum Einschlag bis
fünf zählen kann, zum Beipiel in der lieblichen
Pfalz mit Sturzstrecken größer 15m. Wenn man
sich die Gräten oder andere Extremitäten bricht,
ok, aber Kopfbruch, geht gar net. Schädel-Hirn Trauma,
Schädelbasisbruch oder sonstiges aus Pit Schuberts
Horrorlektüre des 3 Teilers Sicherheit & Risiko
in Fels/Eis zitierten Kopfverletzungen beim Klettern.
Wuaahhh, was es da alles gibt, grauselig, eiskalt läuft´s
einem da den Rücken runter.
„Soeben wird über Radio Norddeich
gemeldet: Das Brandenburger Tor in Berlin wurde von einem
abgestürzten Satelliten zertrümmert. In allen
Sprachen der Welt fand man die Inschrift:
"Niemand weiß, was die Zukunft bringt."
Der Abraham wieder.... der scheint´s zu wissen. Mit
dem Meteor III von Petzl
kann man sich zwar nicht gegen abstürzende Satelliten
schützen, aber vor kleinen Steinen, also solchen, die
von Bergen fallen und klein genug sind, schon. Wenn große
Steine vom Himmel fallen bringt auch ein Helm nix, da trifft
wieder die Horrorlektüre vom Pit ins Schwarze. Der
Meteor III ist ein Ultraleichtgewicht unter den Helmen.
Er bringt nur 235 Gramm auf die Waage, das wirkt sich schon
extrem günstig beim Zustieg aus. Er ist so leicht,
das man quasi vergisst, einen Deckel auf dem Kopf zu tragen
und mit seinen raffinierten Belüftungskanälen
und seiner einfachen Positionierung der Schnalle ein Traum
unter den Kletterdeckeln. Er sieht, verglichen mit fünf
anderen Helmen, die ich in Shops ausprobiert habe, extrem
gut aus und sitzt perfekt. Anders als beipielsweise der
Petzl
Altios, der, trotz Entfernung des „Netzes“
im Innenraum, extrem aufträgt. Der Kopf sieht mit dem
Altios aus, als hätte man mich bei der Geburt mit 'ner
Saugglocke geholt. Eine integrierte Befestigung für
ein Visier zum Eisklettern und Stirnlampenclips sind weitere
Features des Meteor III. Der einzige Wehrmutstropfen: Wenn
ein dolomitischer oder nordalpenistischer Asteroid in erträglicher
Grösse auf Meteor III getroffen ist, empfiehlt der
Hersteller den sofortigen Austausch, da wie bei Fahrradhelmen
Schaum das Material der Wahl ist - im Gegensatz zu Hybrid-
oder Hartschalenhelmen.
Fazit
Wer sich noch nie mit dem Thema Kletterhelm
befasst hat, hat sicher keine Vorstellung davon, wie viele
Helme auf dem Markt einen völlig entstellen und extrem
hässlich daherkommen. Von mir bekommt der Meteor III
daher sowohl von der Optik als auch von der Technik eine
ganz klare 1 minus und ist für mich die absolute Kaufempfehlung
2010 unter den Kletterhelmen.